Eigentlich war der Sternstunden-Lauf nur für einen Tag geplant worden. Aber es kam anders als gedacht. Eine nie erhoffte Anzahl an Spendenwilligen folgten den Appell von Ultra-Marathon-Läufer Frank Reichl und dem Verein Schützen-Hilfe e.V., in der Adventszeit Kindern etwas Gutes zu tun.
Die schon beeindruckende Vorankündigung von 2 Marathons an einem Tag laufen zu wollen, dazu das Versprechen von Frank Reichl, auf alle Fälle 14 Stunden am Stück zu Laufen, war so manchem Hobbysportler suspekt. Aber viele Menschen im Deggendorfer Land und weit darüber hinaus zeigten großes Interesse und verfolgten das Geschehen über die Sozial Media Portale oder schauten auch kurz im Deggendorfer Ortsteil Mietraching vorbei, um sich selbst ein Bild zu machen.
Schon zu Beginn des Projekts war klar, mit einem Lauftag von 14 Stunden wird es nicht zu schaffen sein. Zum Start um 7 Uhr waren bereits 373 Runden (a 420m) gespendet worden. Doppelt so viel als erhofft. Und das Rundenkonto kletterte langsam Richtung 400er Grenze.
Nachdem Frank Reichl am besagten Samstag bereits magische 250 Runden und 105 km (2,5 Marathons) bis um 22 Uhr absolviert hatte und die gespendeten Runden sich mittlerweile auf 500 erhöht hatten, gab es von allen Seiten jede Menge Lob und Respektsbekundungen für den Ausnahmesportler.
"Es ist unglaublich, was dieser Mann zu leisten im Stande ist. Wir haben ihn ja schon früher immer abends vorbeilaufen sehen. Aber eine solche Aktion für Kinder zu machen, verdient allerhöchsten Respekt. Wir haben im Geschäft noch eine Spendenbox aufgestellt und unsere Kunden sind uns gefolgt und haben fleißig mitgespendet. Chapeau Frank!"
“Wir sind begeistert von Frank’s Engagement
und freuen uns, dass so viele Spendengelder bei diesem großartigen Projekt zusammengekommen sind. Wir ziehen den Hut vor seiner sportlichen sowie mentalen Leistung. Unglaublich, was Frank in den
letzten Tagen geleistet und welches Durchhaltevermögen er trotz teilweise erschwerter Bedingungen gezeigt hat. Das verdient allerhöchsten Respekt”, übermitteln uns Elena und Dominik.
9 Tage / 783 RUNDEN / 330 km
Wie er versprochen hatte, wollte der positiv verrückte Sportler die nächsten Tage nutzen, um das Rundenkonto abzulaufen. Das hieß für Frank, über eine ganze Woche lang im Laufmodus zu bleiben. Jeden Tag sah man ihn nach seiner geregelten Arbeit, Runde für Runde ablaufen. Am Montag 33 Runden; Dienstag 38 Runden; Mittwoch 30 Runden; Donnerstag 33 Runden und am Freitag 51 Runden (185 Runden = 78 km).
Je länger die Woche dauerte, der Ein oder die Andere hatte schon Mitleid mit Frank. Er selber aber dachte nur an die Spenden für die Kinder. Das war sein Ziel und diesem ordnete er alles andere unter. Und er hatte immer gute Laune und war wirklich in sich ruhend.
Frank bekam des öfteren Unterstützung in Form von Bekannten und Lauffreunden, die einfach mal einige Runden mitgelaufen sind.
Auch Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser schaute kurz vorbei, um sich zu informieren und Frank bei dieser Gelegheit für sein Engagement zu danken. Auch Stadtrat Christian Kilger war vor Ort und hat zusammen mit der FFW Mietraching Frank unterstützt und der Schützenhilfe sein Lob ausgesprochen.
Das finale Wochenende sollte folgen:
Der Samstag sollte identisch wie eine Woche zuvor sein. Kilometerfresser Frank lief und lief und lief .... im Blick die 700er Marke vom Rundenkonto der Schützen-Hilfe.
Der Sonntag - Tag 9 des Sternstundenlaufs:
794 - das war die Zahl die am Sonntag morgen, nach über einer Woche Sternstundenlauf auf den Rundenkonto der Schützen-Hilfe angezeigt wurde.
"Mietraching 4 Grad leichter Regen schwere Beine? Nein ... Frank hat keine schweren Beine, er schwebt seit den frühen Morgenstunden durch das schöne malerische Dorf Mietraching". So informiert sein zum persönlichen Betreuer gewordener Andi Achatz von der Schützen-Hilfe die Bevölkerung. "Es ist täglich schön mit welcher Lockerheit und Motivation er die Runden bewältigt ...Klar ist und das ist authentisch und menschlich, dass Frank wie jeder andere Mensch spürt, dass er schon viele Runden in den Knochen hat. Umso mehr bewundere ich ihn dafür", so Andi.
Am Samstag und Sonntag konnte er zusammen gewaltige 248 Runden laufen. Das waren wieder sage und schreibe 104 km. Und er hätte an diesem Sonntag locker die 794 Runden geschafft und so den Spendenlauf beendet. Wäre da nicht das Rundenkonto, das unweigerlich in Richtung der magischen Zahl 1000 ging.
Das Rundenkonto schloss am Sonntag um 23:59 Uhr mit...
Bei so manchem Spender, aber auch bei der Schützen-Hilfe hatten die Emotionen Überhand genommen - so freute man sich über das unglaubliche, nie erhoffte Ergebnis.
Reinhard Leberfing - der Gründer der
Ich möchte mich bei allen bedanken, die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben. Die Schützen-Hilfe ist überwältigt von diesem Zuspruch und der positiven Resonanz. Es ist schön zu sehen, wie in diesen Tagen in Mietraching alle ein bisschen enger zusammen gerückt sind.
Dieses Ergebnis hieß jedoch für Frank Reichl, nochmal eine ganze Woche und 250 km zu laufen. Frank hat es mit ehrlicher Freude am Laufen auch gemacht.
Wie versprochen hat er jede einzelne gespendete Runde abgelaufen!
Und keine Angst, diesem Ausnahmesportler geht es gesundheitlich sehr gut dabei. Er weiß wie er sich mental auf diese Situation einstellen muss und wie schnell er seine Runden laufen kann, ohne gesundheitliche Risiken einzugehen.
Der Sternstunden-Lauf 2020
Die Zahlen:
14 Tage Laufen - 1030 Runden - 433 km
Macht zusammen über 10 Marathons.
"Ihr seid echt unglaublich! Vielen Dank euch allen für eure Unterstützung! Wie gesagt, 300 Runden war unser Ziel und mein Traum waren 500! Ihr habt es übertrumpft und einfach mal verdoppelt", so ein freudiger Frank Reichl.
Frank schmiedet unterdessen schon Pläne, nächstes Jahr vielleicht zusammen mit dem LV Deggendorf wieder ein Projekt zu Gunsten der Kinder zu starten.
Bericht: Harry Rindler
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