Seit Monaten ruhte der Spielbetrieb in allen Ligen unterhalb der 2. Ligen
Viele Landesverbände haben mittlerweile auf den anhaltenden Lockdown wegen der Corona-Pandemie reagiert und den Spielbetrieb in den unteren Ligen eingestellt. Nun hat auch der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) die Saison in den Dritten Ligen und Regionalligen offiziell abgebrochen.
Meister sowie Auf- und Absteiger wird es nach der Einstellung nicht geben. Alle Mannschaften, die in dieser Saison für die Regionalliga beziehungsweise die Dritte Liga spielberechtigt waren, können diese Spielberechtigung auch für die neue Saison beantragen.
In unserer Region betrifft es die 1. Herrenmannschaft des TSV 1861 Deggendorf die in der 3. Liga Ost am Start ist.
Wir haben bei Johannes Schwarz vom TSV 1861 Deggendorf nachgefragt: Wie siehst du die Entscheidung des Verbandes?
"Es war abzusehen, dass die
Absage für die Saison kommen würde. Eigentlich hätte ich sie persönlich schon viel früher erwartet. Die Teams und Vereine konnten seit 3 Monaten keine Balltrainings mehr absolvieren, weder
individuell noch als Team. Bei einer Wiederaufnahme der Liga ist man von sportlichen Wettkämpfen auf höchsten Niveau weit entfernt. Die Saison zu starten war wohl aus Verbandspolitischengründen
ein muss, allerdings von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Diese Entscheidung ist also für jeden der im Verein tätig
ist, keine sonderliche Überraschung und auch die einzige vernünftige Entscheidung."
Ein kurzer Blick von dir in die Zukunft des
Volleyballs: "Interessant wird es jetzt erst, wenn für die neue Saison geplant werden muss. Wie viele Vereine spielen noch in den Ligen, welche Teams wird es noch geben und welchen Weg
wird der Volleyballverband nun einschlagen. Die Vereine und Verantwortlichen haben, meiner Meinung nach, einen schweren Sommer vor sich", so Johannes.
Nicht vom Saisonende betroffen sind der Spielbetrieb der Deutschen Volleyball-Jugend (DVJ) und im Seniorenbereich.
Im Bundesspielausschuss wurden zuletzt etliche Szenarien für eine mögliche Fortsetzung des Spielbetriebs kontrovers diskutiert. "Allerdings ist schon zum jetzigen Zeitpunkt absehbar, dass ein geordneter Spielbetrieb nicht mehr möglich gewesen wäre", sagte Bundesspielwart Gerald Kessing. So wurden Hallen teilweise zu Impfzentren umfunktioniert, andererseits wäre eine deutliche zeitliche Verschiebung nach hinten aufgrund der anstehenden Beach-Saison ebenfalls nicht möglich gewesen.
"Wir haben die Situation und die politischen Entscheidungen lange beobachtet, bevor wir eine Entscheidung fällen konnten, die derart große Auswirkungen für alle Volleyballer hat", sagte DVV-Präsident René Hecht. Schlussendlich war eine Einstellung trotzdem unumgänglich.
Dennoch gibt es Hoffnung: Mit dem Projekt "VEREINt zurück" sollen Volleyballer im Sommer unter Wettkampfbedingungen wieder auf das (Freiluft)-Feld zurückkehren können. Hierfür wurde ein Baukasten entwickelt, der für alle Landesverbände eine mögliche Spieloption sowie Variante für eine Rückkehr im Sommer darstellt. Dabei sind die Spielformen unterschiedlich. Gespielt wird nach Hallen-Regeln und mit mindestens vier Spieler auf dem Feld.
Im Hinblick auf die Entwicklung des Volleyballsports sendet Hecht ein klares Zeichen: „Die Corona-Pandemie hat den Volleyballsport hart getroffen, deshalb möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal daran appellieren, dass die Mitglieder ihren Vereinen treu bleiben und sich nicht von ihrem Sport abwenden."
PM/hari